Mit dem Notebook in der Economy-Class

Flugzeug-Flügel

"Lange, langweilige Stunden im Überseeflug? Das habe ich nicht mehr, seit ich jeweils mein Notebook mitnehme", schwärmt mein Kollege, "da kannst Du DVDs schauen, arbeiten, Musik hören.".

Ich sitze soeben mit Continental 79 auf dem Flug nach New York, um dort Schwester zu besuchen. 8 Stunden Economy Class. Mit dabei im Handgepäck: Mein Lenovo T60. Mit Ersatzakku.

DVDs schauen?

"Nip/Tuck" habe ich dabei. Die komplette dritte Staffel. Doch schon nach der ersten Folge ist Akku Nummer 1 leer. Windows Media Player hat mein Akku schneller geleert als ein Münchner sein Mass. DVDs schauen: Ungeeignet.

Arbeiten?

Ich möchte an meinem Projekt ELDAS weiterarbeiten. Die erste Knacknuss: Wie kriegen wir nun die bestehende flache Datenstruktur in die Tree-Form über, ohne die Site abschalten zu müssen? Nach etwa einer Minute, kreischt es in der Reihe hinter mir los. Das 2-jährige hat keine Freude am Continental-Zeichen-Set und schmettert die Farbstifte quer durch den Passagierraum.

Nach zwei Minuten wird die Dame vor mir müde und klappt den Sitz nach hinten. So weit, dass das Notebook-Display nun in 30°-Winkel zur Tastatur steht und ich das UML auf meinem Bildschirm so verzerrt sehe wie die Leinwand ab der ersten Reihe im Kino. Arbeiten: Ungeeignet.

Musik hören?

Da braucht man ja kein Display dazu. ITunes starten. Kopfhörer einstöpseln und ab die Rhythmen. In diesem Moment steht der Nachbar auf, rupft an meinem Kopfhörerkabel, welches sich aus unbekannten Gründen an seiner Armbanduhr eingehängt hat, der Stecker löst sich, die Rhythmen verstummen.

Na gut, kein Problem. Einfach wieder rein mit dem Stöpsel. Doch moment, da fehlt was: Der Klinkenstecker ist abgebrochen. In der Hand halte ich nur den Plastiksockel. Der Schaft steckt noch in der Buchse drin. (Wie man diesen wohl wieder rauskriegt? Bestimmt muss man hierzu das Motherboard wechseln. Und das läuft wohl nicht unter Garantie.). Musik hören? Ungeeignet.

Bei m nächsten Flug bleibt mein Notebook im Koffer. Und ins Handgepäck nehme ich stattdessen wieder IX, phpArchitect und Runner’s World.

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5 Responses to Mit dem Notebook in der Economy-Class

  1. Colin says:

    Ich flieg ab und zu nach London, und nehm da jeweils mein T60 mit in den Flieger.

    Ist nur etwa 2 Stunden Flug, aber in dieser Zeit kann ich bequem ein wenig arbeiten. Und dank web-checkin kann ich 24 Stunden im Vorraus meinen Platz in der ersten Reihe reservieren, womit ich kein Problem mit müden Damen habe 😉

  2. Marco says:

    Hallo zusammen

    Ich hab auf meinem Flug nach Miami kürzlich ebenfalls das T60 inkl. 2 Extension-Akkus mitgenommen. Positiv: es reichte für 9 Folgen “Prison Break” à je 45 Min. Negativ: beim Hinflug reichte der Platz kaum, weil die Person vor mir nach einer Stunde schlafen wollte und ihren Sitz nach hinten geklappt hat. Merkwürdigerweise hatte ich beim Rückflug genügend Platz – trotz zurückgeklapptem Sitz und gleichem Flugzeugtyp A-330.

    Fazit: wer auf Nummer sicher gehen will, sollte sich einen Upgrade auf Business leisten. Mehr Beinfreiheit und auch selten Kindergeschrei. 😉

    Grüsse
    Marco (der Silvan den Tipp gegeben hat)

  3. Als ich kuerzlich 13 Stunden von London nach L.A. flog hab ich mich gar nicht erst darum bemueht meinen Computer aus dem Handgepaeck auzsupacken. Computer auf Fluegen – das gewoehnt man sich schnell ab. Aber “Noise Cancelling Headphones” und ein randgefuellt mit Podcasts bepackter iPod hat sich diesmal sehr bewaehrt!

  4. Von JVC gibt es sog. Sub-Notebooks. Die sind ein bißchen kleiner und eignen sich ganz gut für den Einsatz in Flugzeugen.